Weihnachten auf der Spur sein



Die Pfarrei St. Marien lädt ein, Weihnachten auf die Spur zu kommen: 37 Krippen und Krippendarstellungen sind in diesem Jahr im Pfarrhaus und in der Kirche St. Marien aufgebaut. Eine geführte Krippenwanderung wird am Dienstag, 27. Dezember, ab 15 Uhr angeboten, Treffpunkt ist die große Weihnachtskrippe in der Taufkapelle der Pfarrkirche, die in diesem Jahr 50 Jahre alt wird. Aber die Krippen können natürlich auch auf eigene Faust erkundet werden. Ein eigenes Heft dazu liegt in der Kirche ab 27. Dezember aus.
Krippendarstellungen von 1900 bis heute sind in der Marienkirche und im Pfarrhaus in der Dorotheenstraße zu sehen. In der Marienkirche steht die große Krippe in der Taufkapelle im Mittelpunkt. Außerdem sind Darstellungen von Weihnachten am Josefaltar von 1905 von Bildhauer Gerhard Kempkes, die neugotischen Seitentafeln des ehemaligen Marienaltars mit der Geburt Jesus 1910, eine hochwertige Schnitzarbeit im neugotischen Stil der Heiligen Familie (2000 geschaffen) und die Weihnachtsgrippe der Kindertagestätte St. Marien und Buntglasfenster im Hochchor und in der Sakristei zu sehen.
Im Pfarrhaus St. Marien sind weitere 20 Krippendarstellungen zu bewundern: eine große Krippenlandschaft, die vor 100 Jahren im Westerwald geschaffen wurde mit 30 cm hohen Figuren, eine Weihnachtskrippendarstellung aus Lindenholz aus Südtirol mit 38 farblich gefassten Figuren (2001 geschaffen), Weihnachtsdarstellungen aus den Philippinen, aus Peru, Südafrika und aus Betlehem.
Drei Weihnachtsdarstellungen sind in diesem Jahr neu dazugekommen: eine norddeutsche Weihnachtskrippe aus weißem Porzellan mit Blattgold verziert, eine skandinavische Weihnachtskrippe in eckiger Form und eine aktuelle Weihnachtsdarstellung mit dem Thema „Friedenskrippe“ aus der Abtei Königsmünster. Der Benediktinerpater Abraham Fischer OSB hat diese Darstellung aus Stahl mit der Schrift „Friede der Erde“ anlässlich des Krieges in der Ukraine im Osten Europas 2022 geschaffen.

Der Ursprung der Krippendarstellungen liegt beim Heiligen Franz von Assisi. Er kam in der Weihnachtszeit im Jahr 1223 auf die Idee, in den Bergen Umbriens das Weihnachtsevangelium den dortigen Menschen sinnenhaft näher zu bringen, weil er fasziniert war von der Menschwerdung Gottes in Armut und Demut. Im Bergland oberhalb des kleinen Ortes Greccio in Umbrien entdeckte er vor einer hohen Felswand eine Höhle. In diese baute er den Stall von Bethlehem nach. Tiere waren in der Umgebung genügend vorhanden. In der Weihnachtsnacht kamen viele Menschen den Berg hinauf und feierten in der Höhle die Christmette und ein unvergessliches Weihnachtsfest. Es wurde beschlossen, den Altar in der Höhle stehen zu lassen. Bis heute wird in dieser Höhle gemeinsam Christmette gefeiert.
In der Folge wurde die Szene von der Geburt Jesu in der Futterkrippe weit verbreitet. Krippendarstellungen tauchten in der Mitte des 16. Jahrhunderts in vielen katholischen Kirchen auf. In den folgenden Jahrzehnten wurde es üblich, in Kirchen und Häusern zur Weihnachtszeit Krippenlandschaften aufzubauen.